Längst ist die elektrische Installation im Haus nicht mehr nur auf die Bereitstellung der elektrischen Energie per Steckdose oder auf das An- und Ausschalten des Lichts beschränkt. Heute lassen sich mit moderner Gebäudetechnik intelligente Haussteuerungen realisieren. Es können beispielsweise Rollos oder Rollläden zeit- oder sensorgesteuert auf- und abfahren und mit der Beleuchtung im Haus kombiniert werden.
Viele Systeme verwenden hierfür die vorhandene Verkabelung oder funkbasierte Lösungen, sind aber dadurch in ihrer Funktion und Zuverlässigkeit oft stark eingeschränkt. Möchten Sie in Ihrem Haus oder in der Wohnung die Möglichkeiten einer modernen Haussteuerungen voll ausschöpfen, sollten Sie beim Neubau oder bei Umbauten und Renovierungen eine geeignete Verkabelung gleich mit einplanen. Welche Verkabelung für die Haussteuerung üblich ist und was es bei der Planung zu beachten gilt, erfahren Sie in diesem kurzen Ratgeber.
Grundsätzliche Überlegungen zur Verkabelung
Über viele Jahrzehnte hat sich bei der elektrischen Verkabelung kaum etwas geändert. Vom zentralen Verteilerkasten wurden elektrische Kabel in die einzelnen Räume gezogen. Steckdosen wurden meist in einem Stromkreis hintereinander verbunden und der Lichtstromkreis über einen oder mehrere Schalter geführt. Dies ermöglicht das Ein- und Ausschalten oder das Wechselschalten der Beleuchtung. Für die Bereitstellung einer intelligenten Haussteuerung ändert sich die Verkabelung grundlegend. Viele Systeme arbeiten mit einem so genannten Bus und trennen Energieversorgung und Steuerung. Die elektrischen Steckdosen und Verbraucher sind weiterhin mit dem Stromnetz verbunden. Allerdings existiert eine zweite Verkabelung für die Übertragung der Steuersignale, die je nach System unterschiedlich strukturiert sein kann.
KNX als Standard für die intelligente Gebäudeautomation
Für die intelligente Gebäudeautomation hat sich KNX als Standard etabliert. Es handelt sich um einen offenen Standard, den mittlerweile weltweit mehr als 400 Firmen unterstützen. Planen Sie die Realisierung der Haussteuerung, sind Sie daher mit einer KNX-Verkabelung auf der sicheren Seite. Das KNX-System besteht aus den elektrischen Verbrauchern sowie den Sensoren und Aktoren. Die Sensoren sind über ein KNX-Bus-Kabel mit der zentralen Intelligenz verbunden und übertragen die Steuersignale. Sensoren können beispielsweise Schalter, Wettersensoren, Türklingeln oder andere Eingabegeräte wie Touchscreens sein. Über den Bus liefern die Sensoren die Steuersignale an eine zentrale Steuerungstechnik. In der Regel ist das ein Verteilerkasten, in dem auch Aktoren sitzen, die die elektrischen Verbraucher wie Lichter oder Rollo-Motoren steuern.
Für die KNX-Verkabelung ergeben sich daher folgende Anforderungen. Alle Bedienelemente und Sensoren sind mit dem KNX-Buskabel mit der zentralen Intelligenz zu verbinden. Die elektrischen Verbraucher werden ebenfalls sternförmig mit den Stromkabeln an den zentralen Verteiler angeschlossen. Diese Art von Verkabelung ist gegenüber herkömmlichen Verkabelungen mit höherem Aufwand und zusätzlichen Kosten verbunden. Teilweise kommen in KNX-Installationen dezentrale Steuerungssystem oder Aktoren zum Einsatz, was in der Verkabelung zu berücksichtigen ist.